In diesem Artikel präsentiere ich euch kostengünstige Möglichkeiten, eure Netzwerkgeschwindigkeit mit bezahlbaren 2.5GbE-USB-Netzwerkadaptern mehr als zu verdoppeln. Dies ist besonders effektiv, wenn euer aktuelles lokales Netzwerk noch auf herkömmliche 1000Mbit/s arbeitet. Um von den schnellen Geschwindigkeiten profitieren zu können, reicht es selbsterklärend nicht aus, dass nur der Netzwerkadapter über USB auf 2500Mbits ein Upgrade erhält. Auch die übrige Hardware muss diese hohen Geschwindigkeiten unterstützen. Voraussetzung für die maximale Performance ist demnach eine Infrastruktur, die bereits für 2.5GbE ausgelegt ist.
Solltet ihr noch einen Router ohne 2.5GbE nutzen, besteht die Option, einen Switch mit dieser Geschwindigkeit für den Rest eures Netzwerks zu integrieren. Dadurch könnt ihr die Gesamtgeschwindigkeit eures LANs erheblich beschleunigen. Wichtig ist noch, dass sowohl der Computer bzw. Notebook als auch das NAS-System, auf dem eure Dateien gespeichert sind, an diesen Switch angeschlossen werden.
So könnt ihr bereits jetzt von den höheren Übertragungsraten profitieren und die Leistung eures Netzwerks deutlich spürbar verbessern. Denkt jedoch daran, dass eine reibungslose Nutzung dieser Technologie eine durchdachte Integration und Kompatibilität eurer gesamten Netzwerkinfrastruktur erfordert. Das hat mich dazu veranlasst, euch einen kompakten Ratgeber mit aktuellen Optionen und Produkten zu schreiben.
Inhaltsverzeichnis
Was ist 2.5GbE und wie schnell ist es in der Praxis?
Der Begriff 2.5GbE bezieht sich auf ein 2.5 Gigabit (2500 Mbits) Ethernet, was eine effektive Datenübertragung von 2.5 Gbit pro Sekunde erreichen kann. Das entspricht in der Theorie eine Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 312,5 MB/s. Dieser Wert erweist sich in der Praxis allerdings für eher weniger Realistisch.
Erreicht wird in der Regel eine Nettodatenrate von etwa 250 bis 300 Megabytes die Sekunde. Das ist deutlich schneller als die sonst im heimischen Netzwerk üblichen 1000 Mbits. Bei dieser Technologie handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Gigabit-Netzwerks, welcher mit maximal 125MB/s erheblich langsamer ist. Der IEEE-Standard, welcher diese Geschwindigkeit mit 2.5GbE spezifiziert ist, IEEE 802.3bz, auch unter den Begriff NBASE-T bekannt.
Die Einführung dieses Standards war zwingend notwendig, da 10GbE-Netzwerke aufgrund ihrer Kosten und Komplexität nicht für den normalen Heimgebrauch geeignet waren. Die 2.5GbE Netzwerk-Technologie fungiert als Brücke zur Effizienz. Die Technologie ist erschwinglich und einfach zu implementieren.
Genauer betrachtet ist sie sogar jünger und zukunftstauglicher in ihrer Struktur. Sie bietet im Vergleich zu anderen Standards eine kostengünstige Möglichkeit, die Netzwerkgeschwindigkeit zu erhöhen, ohne die Komplexität und Kosten von 10GbE in Kauf nehmen zu müssen. Perfekt also für private Haushalte und kleineren Unternehmen.
Warum der Umstieg auf 2.5GbE mit USB-Netzwerkkarten jetzt empfohlen wird
In kurzen Worten: 1000 Mbits Netzwerke entsprechen einfach nicht mehr dem aktuellen Zeitgeist. Diese Gigabit-Ethernet-Technologie ist veraltet und stammt im Grunde genommen noch aus dem Jahr 1999. Die Datenmengen und Größenverhältnisse haben sich in den letzten Jahren jedoch erheblich gesteigert. Während uns früher 8TB womöglich als gigantisch erschien, sind heute Netzwerkspeicher mit 20TB und mehr in privaten Haushalten keine Seltenheit.
Es ist sehr offensichtlich, dass die Netzwerkgeschwindigkeiten viel zu lange vernachlässigt wurden. Dies wird auch daran deutlich, dass selbst aktuelle Top-Router-Modelle, wie zum Beispiel die AVM Fritz!Box 7490AX, noch keinen 2.5GbE-Anschluss bieten. Eine Lösung für dieses Problem besteht darin, auf ein kompatibles Router-Modell mit 2500 Mbits LAN-Anschlüssen umzusteigen oder einen Switch in das Netzwerk zu integrieren. Wer es nicht eilig hat, darf die nächsten Generationen von Routern abwarten. Dort wird mit hoher Wahrscheinlichkeit kein einziger 1Gbit-LAN-Anschluss mehr vorhanden sein.
Vorteile von 2.5GbE bei der Verwendung von USB-Netzwerkkarten
Die Verwendung von 2.5GbE Netzwerkkarten (IEEE 802.3bz Standard) bringt viele Vorteile. Wir müssen uns keinen Platz im Gehäuse reservieren oder die Kühler unserer dedizierten Grafikkarte mit einer internen Netzwerkkarte beeinträchtigen. Der Bereich zwischen M.2 NVMe und PCI-E Grafikkarte ist nicht selten von erheblicher Abwärme betroffen. Warum also nicht einen freien USB-Steckplatz zurückgreifen, um die Vorteile eines schnellen Netzwerks zu genießen?
Das macht auch die Handhabung bei möglichen Ausfällen oder Defekten komfortabler. Während meiner ausführlichen Hardwaretests mit drei unterschiedlichen Produkten (2.5GbE Netzwerkkarten via USB) konnte ich keinerlei Ausfälle oder Nachteile in Bezug auf die Geschwindigkeiten im Vergleich zu internen Lösungen feststellen. Moderne Computer-Systeme und Notebooks sind in der Regel mit ausreichend USB-Steckplätzen ausgestattet, sodass der Einsatz einer USB-Netzwerkkarte nahezu keine Einschränkungen mit sich bringt.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist der niedrige Preis der USB-basierten Netzwerkadapter im Vergleich zu den PCI-E-Varianten. Trotz des attraktiven Preises bieten die externen Adapter im Wesentlichen exakt dieselbe Leistung. Daher empfehle ich die Verwendung von externen USB-Netzwerkkarten mit 2.5GbE. Sie bieten eine herausragende Balance zwischen Leistung, Preis und Energieeffizienz, sind zukunftssicher und lassen sich mühelos aufrüsten oder ersetzen.
Welche Produkte überzeugen im Test?
Ich habe die folgenden drei Modelle verschiedenen Tests unterzogen. Mir war dabei besonders die Datenübertragungsrate und die Plug-and-Play-Funktionalität wichtig. Moderne Anwender möchten Geräte anschließen und erwarten, dass sie idealerweise sofort funktionieren – das gilt auch für 2.5GbE-Netzwerkkarten. Schließlich möchte niemand externe Webseiten nach kompatiblen Treibern durchsuchen müssen. Die Tests wurden auf einem Hostsystem mit Windows 11 64-Bit durchgeführt.
1. ASUS USB-C2500: RJ45 2.5G Port
Die externe USB-Netzwerkkarte von ASUS hat sich als mein eindeutiger Favorit im Segment der 2.5GbE-Adapter erwiesen. Sie arbeitet nicht nur schnell und zuverlässig, sondern funktionierte auch sofort (Plug & Play). Im Betrieb bleibt sie angenehm kühl und erzielte im Praxistest beeindruckende Geschwindigkeiten bei Datenübertragungen von bis zu 280 MB/s – ein Bestwert unter meinen drei getesteten Produkten.
Das Gehäuse, aus Aluminium gefertigt, sorgt für eine effektive Wärmeableitung und verleiht der Netzwerkkarte ein hochwertiges und stilvolles Erscheinungsbild auf dem Schreibtisch – sofern man sie überhaupt zu Gesicht bekommt. Selbstverständlich ist sie abwärtskompatibel, sodass auch mit langsameren Geschwindigkeiten gearbeitet werden kann.
2. WAVLINK USB auf 2.5G Ethernet Adapter mit 2500Mbps
Der 2.5G USB-Netzwerkadapter von WAVLINK wurde im Test etwas wärmer als der von ASUS und erzielte eine Datenübertragungsrate, die knapp 15 MB/s unter der von ASUS lag (265MB/s). Dennoch handelt es sich um einen guten Wert. Besonders positiv ist die Switch-Funktionalität zwischen USB und USB-C bei diesem Modell. Dadurch kann diese externe Netzwerkkarte beispielsweise auch an einem USB-C-Anschluss verwendet werden. Der Preisunterschied ist jedoch sehr gering, daher würde ich dieses Modell nur erwerben, wenn mir die direkte USB-C-Konnektivität wichtig ist.
3. ULT-WIIQ 2.5G Ethernet Adapter
Die Marke dieses 2.5G USB-Netzwerkadapters klingt auf den ersten Blick vielleicht etwas unbekannt. Dennoch setzt er auf einen Chip von Realtek und erreicht dabei fast die Geschwindigkeiten des ASUS-Produkts (276 MB/s). Ich würde ihn nicht zum Vollpreis erwerben, aber wenn er im Angebot ist, kann man bedenkenlos zugreifen.
Zukunftsausblick & Fazit
Natürlich werfen wir auch einen Blick in die Zukunft dieser Konnektivität. Dabei sollten wir jedoch berücksichtigen, dass der Einstiegspreis in diese Technologie mit den äußerst kostengünstigen 2.5GbE USB-Netzwerkadaptern eigentlich keine Gründe mehr bietet, sie nicht zu erwerben. Netzwerke mit 2500 Mbits werden voraussichtlich in den nächsten Jahren zum neuen Standard in heimischen Netzwerken avancieren und langfristig die 1GbE-Netzwerke vollständig ablösen. Die Netzwerkkabel der Klasse CAT5E und höher sind bereits in der Lage, mit diesen Geschwindigkeiten zu arbeiten.
Für die Zukunft würde ich dennoch bereits die Verwendung von CAT6- oder CAT7-Netzwerkkabeln empfehlen. Sie weisen in der Regel nur einen sehr geringen Preisaufschlag im Vergleich zur älteren CAT5-Bauweise auf. Persönlich bin ich davon überzeugt, dass die Preise für USB-Netzwerkkarten für 2.5GbE-Netzwerke in absehbarer Zeit nicht weiter fallen werden. Wer also sein LAN kostengünstig auf die nächste Stufe bringen möchte, sollte jetzt zuschlagen.