In diesem Beitrag beschäftigen wir uns mit den größten Unterschieden zwischen den Netzwerkprotokollen SMB (Server Message Block) und NFS (Network File System). Dabei gehe ich auf die Performance der jeweiligen Netzwerkprotokolle ein und auf die Einsatzzwecke, wann welches Netzwerkprotokoll am sinnvollsten eingesetzt wird. In der heutigen Zeit wollen wir vor allem schnelle, sichere und zuverlässige Lösungen für die Übertragung von Bytes in unserem Netzwerk integrieren.
Da beide Netzwerkprotokolle einen ähnlichen Verwendungszweck haben, fragen sich selbst gestandene Systemadministratoren häufig, für welches Szenario nun am besten SMB oder NFS für die Datenübertragung gewählt werden soll.
Damit dir die Entscheidung leichter fällt, ob du für den Zugriff auf deine Dateien über das Netzwerk NFS oder SMB verwenden möchtest, müssen die beiden Netzwerkprotokolle zuerst einmal miteinander verglichen werden. Beginnen wir jedoch damit, was beide Netzprotokolle gut beherrschen.
- Beide Netzprotokolle können über das Netzwerk Dateien übertragen
- Beide Netzprotokolle können als Netzfreigabe oder als Netzlaufwerk gemountet werden, sodass unter Microsoft Windows eine Festplatte mit den auf dem Server befindlichen Dateien angezeigt werden.
Inhaltsverzeichnis: Die größten Unterschiede zwischen NFS und SMB im Bezug auf die Leistung
Der Unterschied liegt jedoch im Detail. NFS ist schneller als SMB und gewinnt das Rennen deutlich, wenn wir viele Dateien gleichzeitig von der Quelle zum Ziel übertragen. Für diesen Artikel habe ich zwei virtuelle Maschinen mit einer NAS-Software implementiert und einmal eine Freigabe mit SMB erstellt und auf der anderen Maschine eine Netzwerkfreigabe mit dem NFS-Protokoll konfiguriert.
Beide Freigaben wurden anschließend auf einem Client eingebunden, um die Übertragungsgeschwindigkeit bis zur Fertigstellung in Sekunden messen zu können. Im Test wurden keine Fibre-Channel-Technologien verwendet. Zum Einsatz kommt ein Switch mit CAT6-Netzwerkkabel (RJ-45).
Das Ergebnis (NFS vs. SMB): Benchmark der Übertragungsgeschwindigkeit
Schreib- und Leseoperationen zwischen den Netzprotokollen im Vergleich:
10.000 Dateien mit einer Größe von jeweils 10 KB
SMB: 144 Sekunden
NFS: 52 Sekunden
500 Dateien mit einer Größe von jeweils 1000 KB
SMB: 56 Sekunden
NFS: 47 Sekunden
1 Datei mit einer Größe von 10 GB
NFS: 866 Sekunden
SMB: 873 Sekunden
Auswertung der Übertragungsgeschwindigkeit zwischen den Netzwerkprotokolle SMB und NFS
Wie die obigen Tests für Schreib- und Leseoperationen verdeutlichen, ist NFS erheblich schneller als das SMB-Protokoll. Bei einzelnen Dateien sind die Unterschiede zwar marginal und kaum spürbar, geht es aber darum viele Dateien gleichzeitig zu übertragen, ist NFS sehr viel schneller und unangefochtener Platz 1. Berücksichtigt wurden jetzt zwar nicht die Übertragungsgeschwindigkeiten von verschlüsselten Daten, aber auch hier gilt NFS als die deutlich schnellere und bessere Wahl im Vergleich zu SMB.
Es muss allerdings unterschieden werden, ob wir Dateien zwischen Server und Clients oder von Server zu Server übertragen möchten. Synchronisierungen zum Beispiel mit rsync und die Durchführung von Backups von einem Server auf den im selben Netzwerk liegenden Backup-Server sollten alleine schon aufgrund der Geschwindigkeitsvorteile über das NFS-Netzwerkprotokoll erledigt werden. Hierbei würde ich SMB nicht mehr verwenden.
Möchten wir Netzlaufwerke und Freigaben für Clients bereitstellen, ist SMB immer noch eine sehr gute Wahl. Hier punktet das SMB-Netzwerkprotokoll mit deutlich komfortableren Konfigurationsmöglichkeiten für die Verwaltung von Usern und das Zuweisen von festen Speichergrößen mit Zugriffen über Benutzer-Authentifizierungen.
Zusammenfassung im Vergleich zwischen SMB (Server-Message-Block) und NFS (Network-File-System)
Die Installation von NFS ist auf Linux-Server eine sehr schnelle und einfache Möglichkeit, um Dateizugriffe und Übertragungen über das Netzwerk zu ermöglichen. Die Einrichtung und Konfiguration von NFS ist ziemlich einfach und unkompliziert. In vertrauenswürdigen Netzwerken wird die größte Performance ohne Verschlüsslung mit dem Network-File-System erreicht werden können. In Zeiten von Cloud-Computing und Computersysteme ohne eigenen Speicher, dazu zählen auch Thin-Clients, ist das von der Firma Sun entwickelte Netzwerkprotokoll NFS eine der besten und effizientesten Lösungen für die Zentralisierung von Speicherplatz.
Bei der Kommunikation zwischen Client und Client und Server zu Client ist SMB nach wie vor eine hervorragende Möglichkeit, Netzlaufwerke und Netzfreigaben für mehrere Benutzer zu erstellen und freizugeben. SMB bringt noch den Vorteil mit, dass Druckerinformationen über das Netzprotokoll übermittelt werden können, letzteres ermöglicht uns die Freigabe von Druckern im Netzwerk.
Für Windows-Server gilt SMB auch bis heute noch als das bevorzugte Protokoll für Netzwerkfreigaben, da die Microsoft-Software mit der eigenen Protokolllösung in den meisten Fällen immer sehr zuverlässig zurechtkommt. Die erste Version von SMB wurde vor fast 40 Jahren, im Jahr 1983 von IBM vorgestellt. NFS wurde einige Jahre später von Sun Microsystems gegen Ende der 1980er Jahre veröffentlicht.
Die Netzwerkprotokolle sind jedoch keineswegs eingerostet, beide befinden sich in permanenter Weiterentwicklung, so wurden über die letzten Jahre immer wieder neue Versionen der Protokolle NFS und SMB herausgebracht, die Sicherheitslücken beseitigen und die Leistung verbesserten. Die aktuelle Version von SMB ist SMB 3.1.1 und die neuste Auflage von NFS ist die Version 4.2.
Diese NAS-Stationen (Network-Attached-Storage) können beide Netzwerkprotokolle für die Dateiübertragung zur Verfügung stellen
Mit den folgenden Angeboten für NAS-Stationen können ohne großen Aufwand Freigaben für andere Computer im selben Netzwerk mit den Netzwerkprotokollen SMB und NFS bereitgestellt werden. Alternativ ist auch die Installation eines NAS-Betriebssystem auf den eigenen NAS-Server möglich. (Werbung*)
Guter Vergleich, auch wenn es mich etwas irritiert hat, dass du im letzten Speedtest die beiden Protokolle verdreht hast. Danke für die Infos.