Warum die Programmiersprache Python erst nach vielen Jahren so beliebt wie Java und C geworden ist

Python wurde bereits vor 30 Jahren als Lehrsprache für angehende Programmierer und Softwareentwickler veröffentlicht. Ziel war es Anfang der 1990er Jahre, eine einfache Programmier-Lehrsprache für Schüler, Studenten und Code-Neulinge zu entwickeln, die auf eine möglichst einfache Syntax setzt und folglich sehr einfach zu erlernen ist.

So hatte Python über viele Jahre hinweg kaum einen produktiven Nutzen für die Entwicklung von Software und Applikationen. Dafür war die Rechenleistung der damaligen PCs und Serversysteme für eine produktive Verwendung von Python noch zu gering. Die Programmiersprachen Java, C und C++ waren schneller und effektiver als Python und wurden schon früh in den Programmierkursen von Informatikstudiengängen gelehrt.

Es war in der Vergangenheit also erheblich einfacher einen Programmierer für C oder Java für Unternehmen zu rekrutieren, als jemanden, der die Programmiersprache Python beherrscht. Java war plötzlich überall und wurde aufgrund seiner Geschwindigkeit und flexiblen Einsatzmöglichkeiten selbst auf leistungsschwacher Hardware angewendet.  

Mit mehr Rechenleistung steigerte die Nachfrage nach pfiffigen Python-Programmierern und die Sprache wurde immer populärer. So wurde Python quasi über Nacht zu einer der gefragtesten und beliebtesten Programmiersprachen der heutigen Zeit. Warum die Beliebtheit schlagartig anstieg und weshalb Python-Programmierer heute zu den Jobs mit den besten Verdienstmöglichkeiten in der Software- und Anwendungsentwicklung gehören, möchte ich in einfachen Gründen erklären.

Aktuelle Empfehlungen für einen leichten Einstieg in die Programmiersprache Python*:

Inhaltsverzeichnis: Die Beliebtheit von Python und Vergleiche zur Programmierung mit Java

Warum ist die Programmiersprache Python heute so beliebt?

3 Gründe warum die Programmiersprache Python so erfolgreich und perfekt für Anfänger ist

Grund 1: Daten-Wachstum

Die täglich auf der Welt anfallenden Datenmengen vervielfachen sich Monat für Monat, Jahr für Jahr. Data-Science, maschinelles Learning (KI) und die Analyse sind heutzutage wichtiger denn je zuvor. Wir möchten schnelle Erfolge erzielen, um binnen kürzester Zeit sinnvolle Geschäftsentscheidungen treffen zu können und konkurrierenden Unternehmen im besten Fall immer eine Nasenlänge voraus zu sein.

Letzten Endes dreht sich vieles nur ums Kapital. Da sich selbst komplexere Programme und Anwendungen mit erheblich weniger Codezeilen mit Python realisieren lassen, während Java und C in ihrer Komplexität und Syntax geschuldet, auf erheblich mehr Codezeilen und demzufolge auch Arbeitsstunden angewiesen sind und die Entwicklung, angefangen vom Projekt-Manager bis hin zum Programmierer, viel Geld verschlingen kann, ist die Programmiersprache Python auch aus finanzieller Sicht ein wichtiger Bestandteil vieler moderner Projekte geworden.

Grund 2: Hardware kostet wenig Geld

Ein weiterer Grund, weshalb Python verglichen mit anderen Programmiersprachen erst spät sehr populär und erfolgreich wurde, ist die aus heutiger Sicht weniger relevante Komprimierung von Hardware und Speicherplatz. Rechenleistung kostet im Vergleich zu den 90er und 2000er Jahren nicht mehr viel Geld. Wir müssen, anders als früher noch, weniger auf die sinnvollste Verwendung von Datentypen und der Einsparung von Arbeitsspeicher (RAM) achten.

Günstige Hardware macht es möglich, dass Kosten für Server- und IT-Infrastrukturen (Rechenzentren) nicht selten unterhalb von den Kosten der eigentlichen Entwicklung liegen. Rapid-Prototyping, weniger Codezeilen und schnelle Debugg-Methoden machen es möglich, Programme mit Python sehr effizient, und vor allem rasant von der Planung bis hin zum fertigen Projekt zu entwickeln. Folglich können Deadlines besser eingehalten werden und digitale Produkte schneller veröffentlicht werden

Grund 3: Python ist einfach und anfängerfreundlich

Wie bereits oben erwähnt ist Python anfängerfreundlich und sehr einfach zu erlernen. Schnelle Erfolge motivieren den Programmierneuling und die Zeit, die aufgebracht werden muss, um eine neue Programmiersprache zu erlernen und daraus erfolgreiche Resultate zu erzielen, ist mit Python erheblich geringer als bei allen mir bekannten Code- und Programmiersprachen. Folglich wird ein Anfänger weniger frustriert, sollte mal etwas nicht wie gewünscht funktionieren.

Beispiele für die Einfachheit der Syntax im direkten Vergleich zwischen Python und Java (Python vs. Java)

Java und Python lassen sich in der Realität nur schwer miteinander vergleichen, da wir eine interpretierte und eine kompilierte Sprache gegenüberstellen müssen. Python ist eine interpretierte Programmiersprache, die dazu imstande ist, Code sofort in maschinenlesbaren Code umzuwandeln. Damit wird die Überprüfung von Fehlern und das Debuggen erheblich vereinfacht. Während wir bei der Programmierung mit Java teilweise Stunden benötigen, um den Fehler ausfindig zu machen.

Java ist eine kompilierte Programmiersprache, das bedeutet, dass der Quellcode erst in für Maschinen lesbaren Code übersetzt werden muss, bevor er überhaupt ausgeführt werden kann. Das ermöglicht eine plattformunabhängige Integration auf allen möglichen Computern und Maschinen, wo eine Java-Umgebung (Runtime) ausgeführt werden kann. Auch Python ist eine plattformübergreifende Sprache, die, wie Java auch, Bytecode kompiliert und in eine virtuelle Maschine (Runtime) ausführt.

Der Unterschied liegt jedoch im Detail. Java kompiliert den Code im Voraus und Python kompiliert den Code in Echtzeit zur Laufzeit. Diese Eigenschaften verändern die Art und Weise, wie der Programmierer die Programme schreibt und wie Fehler behoben werden. Kommen wir zur Syntax, die wohl größten Unterschiede können hierbei leicht ersichtlich zusammengefasst werden.

Die Deklaration von Variablen in der Programmiersprache Python ist nicht auf die strenge Eingabe von Datentypen angewiesen, da diese erst während der Laufzeit erzeugt werden. Dieser Faktor und der Verzicht auf geschweifte oder umschließende Klammern machen Python sehr übersichtlich und unkompliziert zu lesen.

Vergleich der Syntax: Java und Python

Codeblöcke, geschrieben mit Python, fallen dementsprechend kleiner, organisierter und benutzerfreundlicher aus. Wie das in der Praxis aussieht, zeige ich euch in einem einfachen Beispiel. Dafür wurden zwei Programme geschrieben, die exakt dieselbe Funktion haben:

Variablen in Python:

# Variablen mit Python definieren

x, y = 2, 5

isTrue = True

greeting = "Willkommen!"

Variablen in Java:

public class Main {

    public static void main(String[] args) {

        // Variablen mit Java definieren

        int x = 2, y = 5;

        boolean isTrue = true;

        String greeting = "Willkommen!";

     }

}

Im Gegensatz zu Python verlangt Java vom Programmierer, dass alle Variablen und Datentypen vordefiniert werden und folgt dabei strengen Syntaxregeln. Die Verwendung von geschweiften Klammern ist in Java Pflicht, um Methoden oder Blöcke zu erstellen. Was diese Syntax-Beispiele aufzeigen sollen, ist, dass Python, mit weniger Codezeilen, das gleiche Ziel mit erheblich weniger Aufwand erreicht.

Bei größeren Programmen und der Verwendung mehrerer Arrays und Methoden, die sich über viele Codeblöcke hinaus strecken, erreichen wir selbiges mit Python in vermutlich weniger als die Hälfte der anfallenden Codezeilen, die mit der Programmiersprache Java notwendig wären.

Abschließendes Fazit über die beliebte Programmiersprache Python

Python lernen als Anfänger

Würde ich heute noch einmal von vorne mit der Programmierung anfangen, wäre meine erste Wahl als Anfänger höchstwahrscheinlich die Programmiersprache Python. Heute zählt Python zu den beliebtesten Sprachen für Studenten und angehenden Programmierern auf der ganzen Welt. Sie bietet eine hohe Flexibilität und vielfältige Karrieremöglichkeiten mit sehr lukrativen Vergütungen.

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