In diesem Beitrag möchte ich über meine persönliche Meinung und auf die Vor- und Nachteile, der drei beliebtesten Media-Server-Softwareanwendungen Plex, Jellyfin und Emby, eingehen. Da immer wieder Neuerungen und von der Community stark kritisierte Änderungen vorgenommen werden, stellt sich für viele von uns die Frage, welche Medienserversoftware ist eigentlich die beste?
Wir vergleichen die Kosten für den vollumfänglichen Betrieb auf dem eigenen Server und verschaffen uns einen Überblick über die Installation und die Einrichtung bis hin zu einer Gegenüberstellung der Benutzeroberflächen und der Anordnung der Menüs. Abschließend vergleichen wir das Angebot an plattformübergreifenden Applikationen mit Berücksichtigungen der durchschnittlichen Bewertungen.
Inhaltsverzeichnis: Plex vs Jellyfin vs Emby | Meine persönliche Meinung zu den Medienservern
Die Preise und Abos der Medienserver im Vergleich
Möchten wir alle Funktionen und Features kostenlos verwenden können, ist Jellyfin im Vergleich zu den anderen Medienservern die einzige Software, die vollumfänglich und ohne einen Cent bezahlen zu müssen verwendet werden kann.
Emby und Plex können zwar in ihrer Grundfunktion kostenlos verwendet werden, viele Funktionen setzen aber eine kostenpflichtige Mitgliedschaft voraus. Die Kosten für den Plex-Pass und Emby Premiere schlagen aktuell mit knapp 5,00 Euro im Monat zu buche. Wem monatliche Abbuchungen stören, erhält die Möglichkeit, bei beiden Anbietern eine Lizenz auf Lebenszeit zu erwerben. Dafür werden allerdings fast 120,00 Euro fällig.
Kostenübersicht (Preisvergleich):
- Plex: 4,99 Euro im Monat / 119 Euro für die Lifetime-Lizenz
- Emby: 4,99 Euro im Monat / 119 Euro für die Lifetime-Lizenz
- Jellyfin: 0,00 Euro im Monat / Keine erwerbbaren Lizenzen vorhanden
Auswertung Plex: 0, Jellyfin: 1, Emby: 0
Im ersten Preisvergleich liegt Jellyfin vorne. Während Plex und Emby auf sogenannte Freemium-Konzepte beruhen, ist Jellyfin tatsächlich kostenlos (Open-Source). Falls der Preis für dich bei der Auswahl des richtigen Media-Servers eine Rolle spielt, könnte Jellyfin das beste Zuhause für deine Medien sein.
Wie schwer ist die Installation und Einrichtung auf dem eigenen Server?
Für viele Benutzer dürfte auch die Komplexität und die Schwierigkeit des Installationsprozesses auf dem eigenen Server sein. Hierbei punktet meiner Ansicht nach die Media Server Software Emby. Die Installation von Emby ist in wenigen Schritten erledigt und auch für Anfänger einfach umzusetzen.
Insgesamt betrachtet sind alle drei Installationen aber ohne große Schwierigkeiten machbar. Jellyfin und Plex bieten dafür ein gut gepflegtes Docker-Image an. Welche sehr regelmäßig aktualisiert werden. Das zuletzt von Plex veröffentliche Image im DockerHub ist zum Zeitpunkt des Beitrags gerade mal 3-Tage alt.
Emby hat zwar auch ein offizielles Docker-Image im Repertoire, die letzte Aktualisierung erfolgte allerdings vor über einem Monat. Das Image von Jellyfin wurde vor 6-Tagen aktualisiert und ist somit auch noch relativ frisch.
Zusammenfassung:
Alle drei Medienserver können auf einem Linux-Hostsystem oder mit Docker im Container installiert werden. Die Installation auf einem Linux-Server ist bei Emby am einfachsten durchzuführen, dafür scheint das Image für den Betrieb mit Docker im Vergleich zu Plex und Jellyfin seltener aktualisiert zu werden.
Der Installations-Assistent über die Weboberfläche beginnt bei allen drei Serveranwendungen mit der Erstellung eines Benutzerkontos und endet bei dem einlesen und organisieren der Mediatheken. Die abschließende Einrichtung und die erfolgreiche Integration aller Medien erfolgte im Praxistest bei Emby am besten.
Beinahe alle Medien (Filme und Serien) wurden erfolgreich eingelesen und mit den richtigen Metadaten und Covern versehen. Bei Plex und Jellyfin war die Fehlerquote bei nicht identifizierbaren Medien erheblich höher. Dieses Mal punktet der Media Server Emby.
Auswertung Plex: 0, Jellyfin: 1, Emby: 1
Die Benutzeroberflächen von Plex, Jellyfin und Emby im Vergleich
Eines der wichtigsten Kriterien stellt meiner persönlichen Meinung nach das User Interface dar. Wir möchten schnell und bequem durch unsere Medienauswahl navigieren und ein bisschen Optik darf auch nicht fehlen. Plex stellt uns, sowie ich finde, die schönste Benutzeroberfläche zur Verfügung. Emby kommt da zwar ziemlich nah dran, aber die Frontend-Entwickler von Plex machen hierbei den besten Job.
Die Benutzeroberfläche von Jellyfin wirkt dahingegen schon eher marode und zu wenig interaktiv. Dafür erlaubt Jellyfin allerdings viele eigene Anpassungsmöglichkeiten und Modifikationen. Wer möchte, kann Jellyfin sicherlich auch sehr schön konfigurieren. Die Menüanordnung ist bei allen Medienservern gleichermaßen gut durchdacht. In letzter Zeit stößt das Unternehmen hinter Plex allerdings vermehrt auf Kritik, da dem Anwender einige Schaltflächen im Menü angeheftet werden, um den Nutzern die eigene Streaming-Dienstleistung aufzuzwingen.
Mittlerweile bietet Plex eine für den deutschsprachigen Raum eher uninteressante Auswahl an englischsprachigen Filmen und Serien an, die sich besonders bei Benutzung der Apps (Smart-TV, Tablet.) immer mehr in den Vordergrund drängen.
Wie wichtig sind dir Filmtrailer, passend zu deinen Inhalten?
Möchten wir uns vor dem Abspielen eines Spielfilms oder einer Serie über den Inhalt informieren, können wir das für gewöhnlich über Trailer tun. Bei Jellyfin ist diese Funktion kostenlos integriert. Emby und Plex haben sich allerdings dazu entschieden, diese Funktion als Premium-Feature zu integrieren. Ohne eine aktive Mitgliedschaft müssen uns die zur Verfügung gestellten Metadaten und Filmbeschreibungen ausreichen.
Dennoch geht der Punkt in der Kategorie Benutzererfahrung an Plex. Die Media-Streaming-Software hat im Vergleich zu Jellyfin und Emby das schönste Erscheinungsbild und die beste Funktionalität.
Auswertung Plex: 1, Jellyfin: 1, Emby: 1
Plattformen: Welcher Medienserver hat das beste Angebot an Apps?
Die wenigsten von uns wären mit einer Lösung zufrieden, die sich ausschließlich über einen Browser bedienen lässt. Zu unserem Glück werden von Emby, Jellyfin und Plex sogenannte Client-Apps innerhalb der etablierten App-Stores angeboten. Pflegen wir die Nutzerdaten unseres Accounts in die geöffnete App z.B. auf dem Smartphone oder auf dem Smart-TV ein, erhalten wir bei entsprechender Konfiguration von überall auf der Welt aus Zugriff auf unsere Medien. In dieser Übersicht erfährst du, auf welchen Plattformen die jeweiligen Applikationen erhältlich sind.
Plattformen und allgemeine Nutzerbewertungen:
- Emby: Android, AndroidTV, AppleTV, iPhone, iPad, Mac, Windows-Store, Linux (Durchschnittsbewertung: 3.7/5.0)
- Plex: Android, AndroidTV, AppleTV, iPhone, iPad, Mac, Xbox, Windows-Store, Linux, Playstation (Durchschnittsbewertung: 4.4/5.0)
- Jellyfin: Android, AndroidTV, iPhone, iPad, Mac (Durchschnittsbewertung: 4.1/5.0)
Der Plex Media Server verfügt über das größte Angebot an plattformübergreifenden Applikationen. Es ist die einzige Client-Software, die auch für Playstation und Xbox-Konsolen erhältlich ist. Dazu fallen bei der Berücksichtigung von mehreren tausenden Bewertungen aus den App-Stores, die durchschnittliche Bewertung der App am besten aus. Plex bedient im Vergleich zu Emby und Jellyfin die meisten Geräte mit einer passenden Applikation. Dieser Stern geht wieder an den Media Server Plex.
Auswertung Plex: 2, Jellyfin: 1, Emby: 1
Das Duell der drei beliebtesten Medienserver zusammengefasst (Emby vs Plex vs Jellyfin)
Plex hat das Duell für sich entschieden. Bedenke jedoch, dass solche Vergleiche immer individuell sind und ich hierbei lediglich von meinen eigenen Erfahrungen berichtet habe. Ich habe bereits alle drei Server installiert und ausgiebig getestet. Am besten probierst du selbst aus, welche Software dir am besten gefällt. Tutorials für die Installation und Konfiguration findest du auf meinem Computerblog.
Installationsanleitungen mit Schritt-für-Schritt Tutorials findest du in dieser Übersicht:
- Einen Plex Media Server installieren (Tutorial)
- Einen Jellyfin Media Server installieren (Tutorial)
- Einen Emby Media Server installieren (Tutorial)
Die Anleitungen unterstützen dich bei der Installation und bei der Einpflegung von Mediatheken. Müsste ich nun eine Top-3 zwischen Emby, Jellyfin und Plex ermitteln, würde das Ranking wie folgt aussehen:
- Plex
- Jellyfin
- Emby
Dass der Plex-Medienserver hier gewonnen hat, ist längst kein Geheimnis mehr. Aber die anderen beiden Platzierungen würde ich gerne noch begründen. Ich mag Jellyfin, weil ich ein großer Fan von Open-Source-Software bin. Die Software lässt sich uneingeschränkt nutzen und verzeichnet bei ihrer Entwicklung an dem Projekt keinerlei Gewinne.
Für eine komplett kostenlose Serveranwendung erhalten wir ganz schön viel. Ein sehr praktisches Feature von Jellyfin ist die Implementierung von M3U-Listen. So können wir mühelos Live-TV mit allen Kanälen und Programmen einpflegen.
Warum ist Emby auf dem letzten Platz?
Emby wäre gerne so etwas wie Plex. Das lässt sich an den meiner Ansicht nach deutlich erhöhten Preisen erkennen. Man gestaltet das Preiskonzept einfach genauso wie bei dem Marktführer und das, ohne einen deutlichen Mehrwert zu bieten. Emby könnte für einen halb so hohen Preis tatsächlich eine interessante Alternative im Vergleich zu Plex sein. Aber das müssen nicht wir, sondern der Anbieter selbst erkennen.
Welche Hardware verwendest du für deinen Media-Server?
Suchst du noch nach einem energieeffizienten System für die Installation eines Hypervisor? Dann kann ich dir aktuelle Mini-Computer für den Einsatz als Homeserver empfehlen:
Für mich gibt es keine alternative zu Emby. Bei Plex mit Konto anmelden, um die Lokalen Daten von meiner Truenas wieder zu geben? Nö hab ich keine Lust drauf. Jellyfin ist sicherlich auch nicht schlecht, jedoch gibt es die App im Samsung Tv Store nicht, also ist das Thema auch durch, da ich einen Samsung Tv benutze. Bleibt also nurnoch Emby übrig, bin auch seit 1 Jahr nutzung vollstens zufrieden.
Emby hat für mich ggü. Plex einen deutlichen vorteil.
Es ist möglich von Haus aus mit rein lokalen Daten zu arbeiten.
Außerdem ist eine Individuelle Altersfreigabe möglich über Tags der Filme.
So habe ich zB die möglichkeit statt alle FSK 12 Filme nur Animationsfilme zu markieren.